Montag, 15. Oktober 2012

Afrikanischer Frisoerbesuch

Die Friseuse meiner Gastschwestern, die eine gute Freundin meiner Gastmutter ist, praktiziert nach dem selben Prinzip wie Cut&Go (der Billigfriseur in Gifhorn, fuer die, die das nicht kennen :P). Man geht hin, wartet, bis man dran ist, wird frisiert, bezahlt, geht wieder.


Warten, bis man dran ist.
Da ich morgens da war, war noch nicht so viel los. Die Friseuse musste nur kurz nochmal aufs Feld hinterm Haus, um was zu pflanzen oder so, dann hatte sie Zeit fuer mich. Damit sie auch auf jeden Fall versteht, was ich will (die Frau spricht, anders als ich, fast ausschließlich Kiswahili), habe ich ihr meine Gastmutter am Telefon gegeben.
Dann wurde ich gefragt, in welcher Farbe ich meine neue Frisur denn haben moechten wuerde. Als Beispiel wurde mir ein schwarz mit roetlich-braunen Spitzen gezeigt und ich meinte, dass ich schon irgendwie was dunkleres haben wollen wuerde - so einen richtigen Plan hatte ich nicht. Macht nichts, man hat die Schwester der Friseuse mit etwas von meinem Geld losgeschickt, um Kunsthaar zu holen. Die besorgte Farbe kam dann sogar meiner Naturhaarfarbe erstaunlich nahe!

Es wird frisiert.
Drei Stunden sass ich draussen auf dem Boden, einen Teil davon in der brennenden Mittagshitze, auf meinem Hintern (der trotz des guten Essens auch nicht besser gepolstert ist als die Strohmatte). An meinen Haaren wurde rumgezerrt und gezogen, aber richtig weh tat es nicht. Zwischendurch habe ich mich teilweise bemueht, mich auf Swahili zu unterhalten, wurde von einem betrunkenen Verwandten angelabert ("Ich spreche Deutsch wie ein Vogel fliegen!" "Vielleicht wie ein Pinguin."), von Kindern angestarrt. Gegenueber fand ein Gottesdienst statt. Zeitweise wurde ich von zwei Frauen gleichzeitig bearbeitet. Nebenbei habe ich mit den Zwillingsbabies der Friseuse gespielt, die irgendwie nicht so mega emotional sind wie meine Aisha ;)
Um mich herum fliegen Fliegen, krabbeln die unterschiedlichsten aller Insekten.

Es wird bezahlt und man geht wieder.
Fertig. Die gute Frau hat mich noch zurueck zur Hauptstrasse gebracht (wo ich dann nur noch geradeaus gehen musste). Zuhause gabs dann die Reste vom Mittagessen (Ich hatte Hunger wie sonst was...).
Danach war ich dann noch mit Anna in der Stadt - zum einen, um Dinge fuer meine Haare zu kaufen, damit sie nicht sofort aufribbeln, sowie eine Badekappe (Haare waschen ist nicht in den naechsten 1 bis 2 Wochen, je nachdem, wie lang ich das Zeug jetzt drinlasse... :P) und zum anderen, um heisse Schokolade zu trinken ;) Dann gings abends wieder nach hause (wo noch Verwandte zu Besuch waren). Uebrigens habe ich auf dem gesamten Weg sehr viele Komplimente fuer meine Frisur bekommen.




Achso! Vielleicht interessiert ja wen das Ergebnis...





Liebe Gruesse,
Rasta-Tabea :)

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