Montag, 22. Oktober 2012

Nairobi

Nairobi ist anders als Mombasa.
So laesst sich das letzte Wochenende am besten zusammenfassen. Am Samstag fand naemlich ein grosses AFS-Training in Nairobi statt, zu dem 3 Ehrenamtliche aus jedem Komitee - und ich :P - eingeladen waren.


Am Freitag Morgen musste ich um 8:30 Uhr morgens am Reisebus sein, der sich sogar fast puenktlich kurz nach 9 in Richtung Hauptstadt in Gang setzte. Die Fahrt war nicht sonderlich spannend - 8+ Stunden Reisebus halt. Zwischendurch gab es nur eine kurze Pause (nach der der Busfahrer uns fast stehen gelassen hat...). UND! Ich habe eine Giraffe gesehen!!! Live und in Farbe!

Angekommen in Nairobi war mein erster Gedanke dann: "Moooment... Sind wir noch in Afrika???"
Die Stadt sieht sehr, sehr europaeisch aus. Glassfassaden, Autohaeuser, großflächige Werbetafeln. Bilder habe ich leider keine gemacht, weil ich mich nicht getraut habe, meine Kamera im Gedraenge der ganzen Menschen rauszuholen.

Komischerweise habe ich auf dem Weg zum Veranstaltungsort keinen einzigen (!) Weissen gesehen und - was sich noch viel komischer angefuehlt hat - ich wurde von NIEMANDEM angestarrt.
Da das Office kein Geld fuer ein Taxi fuer mich und die drei Mombasa-Ehrenamtlichen hatte (...), wurden wir von einem EA aus Nairobi abgeholt, mit dem wir ersteinmal einen ca. 20-minuetigen Fussmarsch zum Bahnhof absolvierten, wo wir in einen weiteren Bus stiegen.
Dann ging der Jam los - also der Feierabendsverkehrsstau, der einfach mal ganz Nairobi lahmlegt. Dementsprechend lange waren wir dann auch unterwegs, und als wir in Karen (dem Stadtteil, in dem das Training stattfinden sollte) ankamen, war es schon stockdunkel und wir waren einfach nur muede.

Uebrigens gibt es in Nairobi funktionierende Ampeln. Nur interessiert das dort anscheinend keinen ;)

Der Veranstaltungsort war ein Spiritual Center mit einer kleinen Kapelle und einigen Wohnhaeusern von Nonnen, die auch die dortige Pension betreiben. Ich moechte nochmal betonen, dass es ja kein Geld fuer Taxen fuer uns gab, aber 40 Einzelzimmer waren drin...?
Uebrigens dachte ich ja, dass das Royal Palace Hotel von unserem On-Arrival Camp echt luxurioes sei. Bis Freitag Abend, als ich unter einer Dusche mit Duschvorhang stand und heißes Wasser ueber mich laufen liess. Zugegeben, ich hatte am Ende ein etwas schlechtes Gewissen, Wasser in Afrika ist schliesslich kostbar. Aber... Es war halt warm! ._.
(Ich moechte hier noch anmerken, dass mir kalte Duschen eigentlich nichts mehr ausmachen, nein, sie sind sogar recht entspannend und vitalisierend. Aber kaltes Wasser oeffnet nunmal keine Poren und in den Straßen von Mombasa ist es nunmal staubig, wenn es ein paar Tage nicht geregnet hat :P )
Die Klospuelung haette ich auch am liebsten gleich ausgebaut und mitgenommen, aber das haette sich wohl zum einigen ohne Werkzeug schwieriger gestaltet und zum anderen haette ich das den Schwestern der Kapelle erklaeren muessen...

Am naechsten Morgen ging das Programm dann direkt nach dem Fruehstueck los. Fuer die meisten war es wohl auch ziemlich lehrreich; ich habe das Wochenende allerdings eher zum Networking verwendet ;)
Abends bin ich dann noch mit drei der anderen EAs "ausgegangen" - wir wollten in den Nakumatt (grosser Supermarkt), der allerdings schon geschlossen hatte, weswegen wir dann kurzerhand Eis essen waren. Wir hatten unglaublich viel Spass (dort gabs auch einen Liter Margarita fuer KSh1500...), mussten dann aber auch recht zeitig wieder zurueck, da der Wachmann 11 Uhr nachts den Riegel vorschiebt und dann selbst ins Bett geht.

Sonntag gings dann wieder nach Hause. Wir wollten kurz vor 9 los, damit wir - falls es wieder Jam gibt, weiss man ja bei Nairobi nie so genau - genug Zeit haben wuerden, um den Bus (Boarding Time: 10:00 Uhr) zu erreichen. Zwanzig vor 10 sind wir also ein ein Matatu gestiegen...
Gluecklicherweise gab es nur ein ganz kleines bisschen Stau, weswegen wir 20 nach 10 gerade noch rechtzeitig im Bus sassen. Der dann gegen 11 Nairobi verlassen hat. Das war dann wohl meine erste direkte Begegnung mit Korruption, denn auf die beiden verspaeteten Passagiere wurde bestimmt nicht gewartet, weil sie so unglaublich nett sind.......

Zurueck ging es mit einem anderen Unternehmen, bei dem nicht nur eine Flasche Wasser, sondern auch ein Essen auf der Raststaette auf halbem Weg im Preis (der gleich hoch war...) inklusive war. Rinder-Pilau... Der verstaendnisvolle Mann auf der anderen Seite des Tresens haute mir also glibschige Pommes, die von Menge und (Naehr-)Wert her wahrscheinlich 1/4 des Essens der anderen ausmachten, auf den Teller :P Aber ich will mich nicht beklagen, schliesslich wurde ich auf dem Rueckweg direkt in Sparki rausgelassen, weswegen ich nicht noch mit dem Matatu zurueck haette fahren muessen. So war ich dann also kurz nach 7, voellig fertig und mit Riesenkopfschmerzen wieder zuhause, wo ich von quirligen Gastschwestern umgestuermt wurde, die mich ja schrecklich vermisst haetten ;)

Liebe Gruesse aus Kenia,
Tabea

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